Kulturelle Ereignisse im Süden


In Brabak gibt es wie überall im Süden zwei wichtige Großereignisse, die für die Länder in dieser Region typisch sind. Dies sind zum einen die Gladiatorenspiele, zum anderen das große Rahjafest .

Gladiatorenspiele

Die Gladiatorenspiele sind nicht, wie es sich viele Mittelreicher vorstellen (und es in Al’Anfa wirklich sind) das blutige Gemetzel vieler Sklaven in einer Arena umgeben von jubelnden, blutdürstigen Massen, sondern eher eine Mischung aus Schaukampf und horasischer Typenkomödie, da diese Kämpfe meist patriotische Schauspiele mit genau bestimmten Rollen, wie dem „heldenhaften Brabaker“, dem „hinterhältigen Al’Anfaner“ und dem „tollpatschigen Trahelier”, der meist vom Al’Anfaner besiegt wird, ehe der Brabaker diesen niederringt. Es ist eine Tatsache, dass es, wie der Mittelreicher erstaunt feststellen mag, bei einer Großveranstaltung auch nicht mehr Tote als beim großen Turnier in Gareth gibt. (Die meisten Opfer sind übrigens im Gedränge totgetrampelte Zuschauer und nicht getötete Kämpfer)

Die Spiele ziehen übrigens wie im Mittelreich einen großen Jahrmarkt mit sich, auf dem es auch Stände gibt an denen man Gegenstände kaufen kann, die einen als Anhänger eines bestimmten Kämpfers ausweisen ( dies ist aber nur bei den als „Freikämpfe“ bezeichneten waffenlosen Kämpfen der Fall, in denen der Sieger nicht vorher schon feststeht). Auf diese Kämpfe werden auch Wetten abgeschlossen.

So schreibt ein unbekannter Reisender aus dem Horasreich:

“[...]es musz wohl ein hoher Feyertag oder aehnliches in dieser Stadt sein. Dort (der Platz vor der Arena) tummelt sich wohl die gesamte Bevoelkerung der Stadt. Der Poebel verhaelt sich wie ein aufgescheuchtes Immennest. [...]Eynige Marketender haben Staende aufgebaut, an denen sie Dinge wie Holzschwerter mit mir unbekannten Namen beschnitzt verkaufen, und eben hat mir jemand eynen Zahn offeriert, den angeblich „Thorgan der walwütige Zerschmetterer“ (wer auch immer das sein mag) bei seinem letzten Kampf verloren hat.[...]stuermen alle zur Arena und ich musz aufpassen, dasz ich nicht niedergetrampelt werde.[...]nach diesem Kampf, der scheynbar nur Gaukelspiel war, zerstreut sich der Pöbel wieder um sich entweder an eynem schattigen Orte die staubige Kehle anzufeuchten , bei den Staenden der Haendler noch etwas zu erstehen oder mit Freunden über den Kampf zu parlieren. Ein gar seltsames Volk…..“

Das Rahjafest

Wie in vielen Städten des Südens gibt es auch in Brabak eine besondere Feierlichkeit, im Volke einfach nur das ‘Rahjafest’ genannt, die in den letzten zwei Wochen des Monats Rahja kurz vor der Regenzeit begangen wird. Während dieser Zeit wird die ohnehin schon bunte Stadt mit unzähligen Blumen in allen Farben geschmückt. An jeder Straßenecke ist nun entweder eine Musikgruppe, eine Garküche oder eine Schenke zu finden. Die Leute ziehen sich farbenfrohe und vor allen knappe, teils durchsichtige Gewänder an und verbergen ihre Gesichter hinter Masken. Wer besonders prachtvolle (und auffällige) Kostüme trägt, die dann aber meist sehr teuer sind, wird zur Feier des Königs eingeladen, die in der Königlichen Residenz stattfindet.

Dort wählen die Festgäste eine Königin (unabhängig ihres Standes, nur Schönheit zählt!), die sich unter den anwesenden jungen Männern einen ‘Gemahl’ für das Fest aussucht. Nachdem die Beiden von der Rahjahochgeweihten ‘vermählt’ wurden, dürfen sie den Umzug, der sich am nächsten Tag durch die Stadt wälzt, anführen. Der Umzug besteht aus mehreren Rahjangaschulen, die schon das ganze Jahr für diesen Augenblick proben und in nun in Kostümen die teilweise nur eine Gesichtsmaske beinhalten den im Süden allgemein beliebten Rahjanga im Rhythmus der mitmarschierenden schuleigenen Kapellen tanzen, um sich schließlich vor dem Palast des Königs zu zerstreuen und zusammen mit dem Publikum auf dem großen Platz ein Fest zu feiern bei dem die Kluft zwischen arm und reich, adelig und nichtadelig, einfach verschwindet und die Leute für eine Nacht einfach nur Brabaker sind.

Die Wahl zur Festkönigin und zum Festkönig ist meist die einzige Gelegenheit im Leben eines ärmeren brabaker Bürgers, um Beziehungen zum Adel zu knüpfen und bei ihm positiv aufzufallen; und es soll sogar schon vorgekommen sein, dass eine adelige Festkönigin mit ihrem „König“ später tatsächlich den Traviabund eingegangen ist, weshalb sich viele Arme Hoffnung machen und ihr Leben lang auf ein besonders prächtiges Kostüm sparen, das sich dann die Enkel leisten können.

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— Matthias | Erstellt am 11/17/2006 00:40 Uhr


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