Die Sitia Esquendo


Einwohner: 1229 (davon ca. 1% Achaz und 1% Waldmenschen)
Wappen: schwarzer Stierkopf auf Weiß
Herrscher: Sitiario Ernesto de Mendoza
Einflussreiche Familien: de Mendoza
Wichtige Ortschaften: Aridez (369), Novelo (203), Mitierra (149), Caracol (123)
Bedeutende Güter und Plantagen:
Wichtige Erzeugnisse: Brabaker Rohr, Fisch, Fleisch, Häute, Holz, Knollenfrüchte, Pferde
Landschaften: Höhenzug Sierra Mitierra (der Lokalpatriotismus ist ungebrochen), Schilfgürtel um die beiden großen Seen Lago Esquendo und Lago Miguel, Waldgebiet bei El Farol, Acker- und Weideflächen in der zentralen Ebene
Wichtige Verkehrswege: Via Central von Caracol nach Mitierra
Garnison: 10 Dorfbüttel in Aridez
Mysteriöse Orte: Garten der Pa-lau-ta zwischen Aridez und Tampuco

Impressionen aus Esquendo

„8. PRA:
Ich habe am Abend Mitierra erreicht, ein Dorf von vielleicht 100 Einwohnern. Immerhin haben sie einen Gasthof dort, der den hochtrabenden Namen „Gipfelsturm“ trägt. Mit Gipfel meinen die Einheimischen den Höhenzug, auf dem das Dorf liegt – sage und schreibe 40 Schritt über dem Tal des Mysob. Das Gasthaus selber ist besser als in dieser Einöde zu befürchten war. Das muss sich wohl herumgesprochen haben, denn das Haus ist ganz gut gefüllt. Immerhin liegt Mitierra an zwei größeren Straßen – von der Zentralstraße zweigt hier die Route in die benachbarte Sitia San Praiodes ab.

9. PRA:
Heute habe ich einen Abstecher nach Ladron am Lago Miguel gemacht. Dort gibt es einen ganz hübschen Tempel des EFFerd, den eine frühere Sitiaria zur Erinnerung an ihren verstorbenen Sohn hat errichten lassen, der dort ertrunken ist. Dieser Sohn hieß übrigens Miguel, seitdem trägt der See seinen Namen. (Ich hoffe, dass mir dereinst imposantere Orte gewidmet werden als so ein Schlammloch, an dem es zu allem Überfluss auch noch Achaz geben soll – Port Eusebio wäre doch gar nicht schlecht).

Am Nachmittag habe ich dann rasch die Gegend um Novelo durchquert. Dort wird recht viel Ackerbau betrieben und eine größere Anzahl Rinder gehalten. Novelo ist zwar die zweitgrößte Stadt der Sitia, wie die Einheimischen einem schon gleich nach dem „PERaine zum Gruß“ mitteilen, viel sehenswertes außer einem schlichten Schrein der Peraine und einigen Handwerkern gibt es indes nicht.

Am Abend habe ich dann die Casa Felicitas – das Anwesen des Sitiarios – erreicht. Nun ja, Haus ist sehr zurückhaltend ausgedrückt. Die Wohngebäude sind recht weitläufig und in einen üppigen Garten eingebettet. Herr de Mendoza und seine Gattin scheinen im Übrigen Blumenfreunde zu sein, denn auch der Weg von Aridez zum Gestüt ist von blühenden Büschen gesäumt. Doch damit nicht genug: Auch in der Stadt finden sich überall diese Büsche und an vielen Stellen Blumenbeete. Besonders eindrucksvoll ist der PER-Tempel, der inmitten eines Orchideengartens liegt (Angeblich soll der Geweihte – Bruder Sylpio – daraus Likör und Tee herstellen, das muss ich noch herausfinden). Ansonsten gibt es in der Stadt noch eine Herberge, einen kleinen Krämer, einen Schmied und einen Medicus – und die wohl einzige Kaserne mit Blumenkästen an den Fenstern.

Der Sitiario hat mich am Abend kurz durch sein Gestüt geführt. Er nennt wohl einige Dutzend Pferde sein eigen, allesamt in prächtiger Verfassung wie es scheint. Überhaupt scheint man hier ganz gut leben zu können, auch die Leute in Aridez scheinen kultivierte Leute zu sein. Darauf angesprochen, dass seine Sitia nicht so wild ist wie erwartet, lachte Senor de Mendoza und sagte, ich solle mir mal die Fischer und Rohrschneider am Lago Esquendo oder die Holzfäller in El Farol ansehen, um das Bild wieder gerade zu rücken. Wenn das nicht reichen sollte, könnte ich mich ja immer noch bei den Achaz am Lago Esquendo zum Tee anmelden. Dabei zwinkerte er seinem jüngsten Sohn verschwörerisch zu – vielleicht sollte ich morgen doch schnell den Handel abschließen und weiter reisen.“
(Aus dem Tagebuch des Brabaker Händlersohnes Eusebio Jimenez, 1024 BF)

“Lieber Pasquale,
die Würfel sind gefallen, wie es ein Mann wie du wohl nennen würde. Vorgestern wurde ein neuer Sitiario gewählt und das Rennen hat der alte de Mendoza aus Aridez gemacht. Du weißt schon, der ehemalige Stallmeister des ollen Mizirion, dessen Vater auch schon Stallmeister war und dessen Sohn jetzt den königlichen Stall leitet.
Wenn du mich fragst, hätte die Wahl nicht in Aridez stattfinden sollen – von den ganzen Blumen dort ist mir jetzt noch ganz schummerig. Immerhin war ich noch wach genug, um ein paar Augen auf die junge Isabel zu werfen, die jüngste Tochter von de Mendoza. Erstaunlich, dass die alte Gurkennase der Vater einer derart atemberaubenden Schönheit ist. Auch der jüngste Sohn, Felipe, scheint nicht ganz nach den Eltern zu geraten. Meiner Meinung nach ein Tunichtgut, wenn er mal nach Brabak kommen sollte, kannst du dich ja an seine Fersen heften, vielleicht kann man die Kontakte der Familie nutzen.
(…)
Nun Bruder will ich schließen. Ich denke, das wird sich schon alles einrenken und so lange er keine Blumen um unser Holzfällerlager pflanzt, soll der alte Mendoza mit seinen Pferden glücklich werden.”
(Brief von Dariel Alonso, Großgrundbesitzer zu El Farol, an seinen Bruder in Brabak, 1020 BF)

1. Chronologica

Die Besiedlung Esquendos begann vermutlich im frühen 7. Jahrhundert vor dem Falle Bosparans. Wagemutige Männer zogen das Tal des Mysob hinauf und siedelten sich entlang der Sierra Mitierra an. Die ersten Bewohner waren wohl Holzfäller, die sich später auf den gerodeten Flächen auch als Ackerbauern und Viehzüchter versuchten.
In den nachfolgenden Jahrhunderten wurde die Plano Esquendo gerodet und nutzbar gemacht, die Städte Novelo, Aridez und Caracol enstanden. Der Peraine-Geweihte Hernando Cavallado entdeckt um 200 v. BF den „Garten der Pa-lau-ta“, um den damals wohl noch eine Waldmenschensippe lebte.
(…)
Die Via central wird im Jahre 454 BF erstmals erwähnt, war damals aber wohl nur ein Trampelpfad. Die Rohrschneider am Lago Esquendo werden damals schon erwähnt und vereehrten wohl damals schon die „weiße Sinara“, bei der es sich möglicherweise um eine PER-Dienerin aus der Frühphase der Besiedlung handelt.
(…)
Im Jahre 999 wird der Familie de Mendoza ein Landstück bei Aridez geschenkt, auf dem in den nächsten Jahrzehnten das heute weithin bekannte Gestüt entsteht.
(…)
Im Jahre 1020 wird Ernesto de Mendoza von den übrigen Grundbesitzern zum Sitiario gewählt.

2. Geographica

(…)
Pico am Lago Esquendo ist ein Dorf von ungefähr 70 Seelen. Die Bewohner leben vom reichlich wachsenden Brabaker Rohr und vom Fischfang. Die Leute vom See sind ein recht frommes Volk, das die „weiße Sinara“ verehrt. Die Kontakte zu der Achazsippe am Südende des Sees sind überraschend gut, nicht wenige vertrauen auf die Heilkünste des alten Hrazzttl.
(…)
Tampuco am Lago Esquendo beherbergt ungefähr 80 Menschen. Es gibt sogar ein kleines Gasthaus („Bei Flavio“), das vor allem von Reisenden aufgesucht wird, die den nahe gelegenen Garten der Pa-lau-ta besuchen. Anfang TRA wird der Ort von Schaulustigen aufgesucht, die der Regatta zwischen Tampuco und Villa Benovida beiwohnen.(…)
(aus der “Encyclopedia Esquendero”, erstellt von Ramirez de Mendoza, dem ältesten Sohn des Sitiarios und de facto Verwalter der Sitia, 1028 BF).

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— Jürgen | Erstellt am 12/08/2006 16:52 Uhr


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