Die Große Familia Geraucis


Familienoberhaupt: Consuela Luisina Geraucis
Wappen: goldener, rot bewehrter Fuchs auf blauem Grund
Stammsitz: Anwesen und Residenz “Seeblick” in der Hauptstadt Brabak selbst
Herkunft: Seit den ersten Tagen Brabaks.
Wahlspruch: Mit Geduld und Weitsicht zum Erfolg.
Gottheiten: Efferd, Phex
Familienheilige: Syndiria Geraucis

Von den Ahnen, Geschichtliches:

Die Ursprünge der Familie liegt gut verborgen im Dunkeln der Geschichte. Allerdings ist schon in den ersten Aufzeichnungen über die neue bosparanische Siedlung Brabak vor Jahrhunderten von einer Familie namens “Ceruceis” die Rede, welche sich durch ihre Geschäftstüchtigkeit bemerkbar machte. Der erste wirkliche, schriftliche Beweis ist ein Vertrag zwischen dem damaligen Gouverneur Brabakiens und einer Syndiria Geraucis, welche der Seehandelsgesellschaft den Weg zur größten Seehandelsgesellschaft Brabaks ebnete. Dieser Vertrag gilt als größter Familienschatz und wird sicher auf dem Stammsitz der Geraucis verwahrt.

Syndiria Geraucis gilt als Urahnin und Begründerin der Familie, da sie das erste nachweisbare Mitglied der Geraucis war und wird ob dieser Tatsache auch als Familienheilige verehrt. Die Familie scheint schon immer in Brabak gewesen zu sein, manche Zeit im Stillen und seinen eigenen Geschäften nachhängend, zu anderer Zeit fest mit dem Schicksal der Stadt und umliegenden Gebiete vernetzt, meist zum Wohle Brabaks. Diese Geduld und Spürsinn für wichtige Dinge, auch heute noch große Tugenden der Familie, verhalfen ihnen aus allen größeren politischen Wirrnissen unbeschadet hervorzugehen, da sie sich nur in Intrigen verwickeln lassen, wenn der Erfolg sicher ist. Man versuchte stets, sich aus politischen Entscheidungen so gut wie möglich herauszuhalten, da man sich sonst nicht mehr aufs Geschäft konzentrieren kann, ohne allerdings die Politik aus dem Auge zu verlieren. Gut platzierte Geldsäckel, einen großen Teil der Kauffahrer und hohen Seeoffizieren, Efferd oder Phexgeweihten und auch so einige Adlige unter ihren Reihen, verhalf der Familie schließlich vor knapp 500 Jahren zu einer Grandenfamilie aufzusteigen und einen Sitz in der Audienza zu erhalten. Seit über 400 Jahren sitzt die Familie nun am eigentlichen Machtzentrum des Kaps und sind Dank ihrer stets reich gefüllten Geldbeutel unter Gleichen geachtet.

In jüngerer Zeit ist vor allem die Kooperation mit der jungen Familia De Cortez bemerkenswert, mit welchen man in freundschaftlichen Beziehungen Geschäfte tätigt (Die De Cortez kontrollieren einen großen Teil des Landhandels und des Militärs) und die Interessen der jungen Familie des Reichsmarschalls Rondrigo de Cortez auch in der Audienza vertritt.

Was einen auszeichnet, Charakter:

“Ein Geraucis ist stets Efferd- und Phexgläubig und zwar in dieser Reihenfolge.”

Immerhin sind es diese beiden Gottheiten, denen die Familie ihren Reichtum und ihre Macht verdankt. Auch wird jedem Geraucis schon von Kindesbeinen an gelehrt, wer die Heilige Syndiria Geraucis war, sodass auch ein gefestigter Glaube an die Familienheilige anzutreffen ist. Es steht jedem Geraucis frei, sich auch andere Gottheiten zu seinem Schutzpatron zu bestellen, aber die offizielle Zuneigung der Familie gilt den oben genannten Kirchen.

“Ein Geraucis ist dem Familienoberhaupt auf Gedeih und Verderb unterordnet, ihr Wort und Wille steht über allem, da sie die Interessen der Familie am Besten kennt und die Zeichen der Zeit zu deuten weiß.”

Dies tönt vielleicht ein wenig hart, doch ist es dieser bedingungslosen Loyalität der Familie und deren Oberhaupt gegenüber zu verdanken, dass die Geraucis auch heute noch zu den ganz großen des Koenigreichs Brabak zu zählen sind.

“Ein Geraucis ist geduldig und unauffällig. Seines Standes angemessen bekleidet und mit dessen Manieren ausgerüstet gibt er sich, nicht mehr und nicht weniger.”

Wohl ein phexisches Erbe, denn die Geraucis hüllen sich stets in borongefälliges Schweigen, wenn es um ihren Reichtum oder Besitz geht. Niemand weiß, wie groß das Vermögen der Familie ist und wie es unter den Mitgliedern verteilt ist. Wer auch immer das Anwesen der Geraucis betritt wird aus dem Staunen wohl schwerlich herauskommen, ob all der Kostbarkeiten, die man betrachten kann. Doch weiß man auch vom Admirál Alondro Romero Geraucis de Mara, dass er nur ein kleines, gemütliches Landhaus besitzt, eigentlich gänzlich untypisch für solch einen ranghohen Offizier.

“Ein Geraucis wartet auf seine Gelegenheit und beobachtet behutsam, ehe er zuschlägt.”

Diese Fähigkeiten half den Geraucis besonders bei großen Geschäftsabschlüssen, da sie meist einen kühlen Kopf bewahren, auch wenn es um riesige Summen geht. Selbst ein geraucischer Efferdpriester gehört meistens eher zu den ruhigeren Vertretern seiner Art.

“Ein Geraucis kennt seinen Platz in der Ordnung der Götter und ordnet sich dieser unter.”

Dieser Vorsatz scheint noch aus den Ursprüngen der Familie zu stammen, aus der Zeit, als die Herrschaft über das Kap nicht in festen Händen lag. Tatsächlich war dieser Vorsatz ein Teil der Abmachung der legendären Vertrags mit dem damaligen Gouverneur Brabakiens um zu verhindern, dass die wohlhabende Familie je versuchen sollte, selbst die Herrschaftswürde anzustreben.

“Ein Geraucis lässt keine Gelegenheit aus, seine Neugier zu befriedigen und sein Wissen zu erweitern. Er verspottet nicht andere Rassen, Kulturen und Lebenseinstellung, sondern versucht, sie sich anzueignen.”

Diese Einstellung kommt wohl daher, dass die Geraucis sowohl mit Thorwal, wie auch mit Weißmaraskan oder dem Horasreich handeln. Auch einige Handelsbeziehungen zu Zwergen wurde in neuerer Zeit geknüpft, was von der Vorliebe der Matriarchin rührt, die alles zwergische für “schick” hält. Außerdem beurteilt ein Geraucis sein Gegenüber stets nach Taten und nicht nach Worten, obwohl er diese sehr wohl zur Kenntnis nimmt und gegebenenfalls wohl zu benutzen weiß.

Wie man sich beliebt macht, Beziehungen & Politik:

Die Familie versucht es, so gut wie möglich, allen Recht zu machen. Mit der königlichen Familie der De Sylphur pflegt sie gute Beziehungen und sie gilt allgemein als königstreu. Das rührt vor allem daher, dass der alte Vertrag immer noch Gültigkeit besitzt. Er verpflichtet die königliche Familie die Vormachtstellung der Reederei und des Seehandels der Geraucis anzuerkennen und zu wahren, währenddem die Geraucis in keine Intrige wider den König verwickelt werden dürfen bzw. jedweder solche mit allen Mitteln zu vereiteln. Komischerweise halten sich die beiden Vertragspartner schon seit Jahrhunderten an dieser Abmachung. Ob der göttliche Dieb wohl vor langer Zeit einst seine Finger im Spiel hatte?

Mit den Hammerfausts verbindet einem vor allem die Liebe zum Meer und dem alten Gott, ansonsten ist man gepflegt neutral. Die Charazzar sind zwar nicht gerade gern gesehen, doch einigten sich beide Seiten schon seit Jahren auf gegenseitiges ignorieren, hier und da unterbrochen von einige Sticheleien. Zu den Du Berilis unterhält man eigentlich am wenigsten Kontakt, da diese nichts interessantes für die Familie zu bieten hat. Das gleiche gilt eigentlich auch für die Bocadilio, da die Familien Grundstücke der Geraucis in Brabak schon seit Generationen ihnen gehören und man nur ab und an ein neues Lager braucht.

Mit den Zeforika hingegen hegt man viele Geschäftsbeziehungen, was von Arbeiten an einem neuen Schiff bis zum Reparieren eines beschädigten reicht. Man versteht sich gut mit den Zeforika und wird in naher Zukunft versuchen, die Beziehungen durch eine weitere Heirat zu vertiefen.

Die wichtigsten Partner der Familie sind allerdings die De Cortez, eine junge aufstrebende Familia mit Landbesitz in Ceára und Sundsvall. Da diese es in kürzester Zeit geschafft haben, einen guten Teil des Landhandels unter Kontrolle zu bringen, knüpften die Geraucis schnell Beziehungen mit den De Cortez. Die beiden Familienoberhäupter kamen sogleich gut miteinander aus und man war sich schnell über die Zukunft einig. Die Geraucis vertreten die De Cortez seit einiger Zeit in der Audienzia und man besiegelte die Beziehungen vor einigen Jahren mit einer Hochzeit, in dem man den Admirál Alondro Romero Geraucis de Mara und Bruder der Matriarchin mit der älteren Cousine des Patriarchen der De Cortez, Cosia Litetia de Cortez, der Leiterin der Abteilung für “Versorgung und Logistik” in der Heeresverwaltung, vermählte.

Die Zentrum der Macht, der Stammsitz:

Das weitläufige Anwesen mit der Residenz „Seeblick“ in der Hauptstadt fungiert seit Jahrhunderten als Stammsitz der Familie. Eine zwei Schritt hohe, massive Steinmauer umschließt das Anwesen und ein großes, gusseisernes, mit zahlreichen Ornamenten verziertes Tor ist der einzige Weg, das Anwesen zu erreichen oder verlassen. Hinter dem Tor erstreckt sich ein breiter, mit weißen Kieselsteinen bestreuter Weg, der von beiden Seiten her von Hecken und Bäumen flankiert. Am Tor stehen zu jeder Zeit zwei Wachen, die jeden abweisen, so er keine Einladung oder nicht von hohem Stande ist.

Der Kieselweg endet nach knapp 20 Schritt und mündet an einem kleinen gekiesten Vorplatz. Hier empfangen gleich vier Lakaien den Ankömmling, um die Pferde oder die Kutsche zum Stall zu führen, welche sich unweit des Platzes befinden. Eine weitere Wache steht vor dem Eingang des großen, dreistöckigen Gebäudes, dass sich hinter dem Platz erstreckt. Nachdem sich der Ankömmling ein weiteres mal ausweisen konnte, wird er von einem Diener ins Innere geführt, doch wir bleiben erstmals noch draußen.

Das Anwesen ist dem einer Grandenfamilie mehr als würdig, denn es wurde in jeder Generation der Geraucis ein wenig erweitert und so besitzt es zu diesen Tagen weit mehr Dinge und Gebäude, als so manche liebfelder Adliger. Ein Stall, in den man wohl Pferde für ein halbes Banner unterbringen könnte, in welchem auch die Kutschen der Familie untergebracht ist, einen Lustgarten, mit so manch exotischem Gewächs, mit einem eigenen kleinen Heckenlabyrinth, gepflegt von 2 Gärtnern. Ein eigenes Gebäude für das Gesinde, in welchem auch die gut 20 Söldner untergebracht sind, die für den Schutz des Anwesens und der Familienmitglieder zuständig sind, und einen Teich, in dem sich seltene Fische und Wasservögel tummeln.

Der größte Teil allerdings nimmt die dreistöckige Villa „Seeblick“ selbst ein, ein Bau in altertümlichen, bosparanischen Stil. Die Villa beherbergt genügend Schlafzimmer für alle wichtigeren Familienmitglieder, wobei das größte das der Matriarchin ist, welche die Villa stets bewohnt und so Hausherrin des Anwesens ist. Einen eigenen kleinen Festsaal, indem sich die Familie selbst feiert oder mit Geschäftspartnern einen erfolgreichen Handel feiert, ein Atelier des königlichen Hofmalers und Familienmitglied ist ebenso im Gebäude untergebracht, wie auch eine Art Familienschatzkammer, in welcher alle Erbstücke und wertvollsten Handelsgüter untergebracht sind oder Gästezimmer. Die Villa ist geschmackvoll eingerichtet, wobei man sich erst mal an das ganze Völkermischmasch der Gegenstände gewöhnen muss. So findet man einen Sessel mit Mammutonlehnen aus dem hohen Norden ebenso, wie eine Skulptur eines liebfeldischen Bildhauers, ein Bärenfell aus Thorwal wie auch ein echter tulamidischer Teppich.
Den 10 Meter langen Eingangsflur schmücken an beiden Wänden Gemälde und Portraits von früheren Familienoberhäuptern oder wichtigen Mitglieder. Die Villa ist gleichzeitig auch Sitz des Handelsunternehmens und der Reederei Geraucis und so befindet sich das Hauptbüro auch innerhalb des Gebäudes.

Mehr als eine bloße Familie, Seehandelsgesellschaft und Reederei Geraucis:

Tatsächlich steht der Name Geraucis nicht nur für eine Grandenfamilie, sondern gleichzeitig auch für die größter Reederei und Seehandelsgesellschaft Brabaks. Auch wenn ihre Mittel im Vergleich zu einem Stoerrebrandt winzig aussehen, gehören sie doch zu den erfolgreichsten, vermögendsten und ältesten Seehandelsgesellschaften Aventuriens. Nicht zuletzt verdanken sie dies natürlich ihrer Vormachtstellung als größte Seehandelsgesellschaft Brabaks im Südmeerhandel, da nur die wenigsten Staaten Aventuriens mit Al`Anfa (zu verrucht) oder dem Kemireich (zu klein) handeln, wickelt man mehr als die Hälfte aller Handelsgeschäfte mit Ware aus dem Süden über Brabak ab. Jede Handelsgesellschaft allerdings, die nicht über Umwege mit Südlandware handeln will, gerät früher oder später in Konflikt mit den Geraucis, da sie eigentlich fast alle Ware die aus dem tiefen Süden stammt in andere Länder und Staaten vertreibt, von Aranien übers Mittelreich bis nach Thorwal. Das meiste wird ins Horasreich verschifft und von dort wird es dann weiterverkauft, sodass die Geraucis ebenso etwas daran verdienen (und Kosten für weite Handelszüge ins Landesinnere sparen) wie die zahlreichen liebfeldischen Handelsgesellschaften, insbesondere mit der Seehandelsgesellschaft Terdilion pflegt man regen Kontakt. Ihre Ansprüche auf die Vormachtsstellung des Seehandels in Brabak, ja des Süden Aventuriens, wird durch einen alten Vertrag durch das jeweilige Königshaus gebilligt und unterstützt. Mit anderen Worten, weit und breit ist keine Sicht auf eine namhafte Konkurrenz im Südhandel, da man mit allen Seehandelsgesellschaften, die mit südlichen Waren handelt, irgendwelche Verträge besitzt und Kontakte pflegt. Auch innerhalb des kleinen Koenigreiches duldet man keine Konkurrenz, und jede Gesellschaft, die in den Seehandel einsteigen will, muss der Familie hohe Abkommen zahlen, bekommt ganz klar gesetzte Grenzen aufgelegt und wird früher oder später, wenn die Neuunternehmung gut läuft, von den Geraucis aufgekauft und in das eigene Handelsimperium integriert.

Man besitzt, nach Liebfelder Art, auch einige Wertpapiere anderer, natürlich meist Liebfelder Gesellschaften, um seinen Einflussbereich noch zu vergrößern. Bemerkenswert ist vielleicht auch noch, dass die Geraucis seit dem bestehen ihres Handelsimperiums nie das Risiko eingingen, eine Güldenland Expedition zu finanzieren, da diese einfach zu unsicher sind. Eine Tradition, die vielleicht in näherer Zukunft gebrochen werden wird, da vor einige Güldenlandsegler des Horasreiches die heimischen Gestade Heil wiederfanden und mehrere Staaten Expeditionen ins Güldenland rüsten ließen. Doch erst wartet man ab und kauft sich einige Beteiligungsscheine an den Güldenlandfahrten und sollte der Gewinn vielversprechend sein, wird man vielleicht auch selbst einmal eine ausrüsten.

Die Seehandelsgesellschaft unterhält Kontore in so gut wie allen Städte des Südens, den meisten des Horasreiches sowie einige vereinzelte an großen Küstenstädten Aventuriens. Der Großteil der Lagerhäuser der Stadt Brabak unterhalten die Geraucis und vermietenden sie ggf. an andere Handelsgesellschaften. Äußerst seltene und wichtige Ware wird hingegen auf dem Stammsitz der Familie selbst aufbewahrt, zum besseren Schutze. Die Matriarchin der Familie und gleichzeitig Leiterin des Handelsimperiums hat alle Hände voll zu tun, denn es gilt immerhin Hunderte von Bediensteten, Seeleuten und Söldnern in ganz Aventurien zu bezahlen, 11 Handelsschiffe zu verwalten, die Frachten und Lagerbestände zu kontrollieren, neue Handelsabkommen zu schließen usw.

Was zu eines Seehandelsgesellschaft gehört, die Handelsflotte:

Die Handelsflotte, die grösste des Brabaker Königreichs, besteht aus 5 Potten, einer Karracke, zwei Karavellen (eine Hylailer Karavelle und ein Grangorer Hai), zwei 2 Dreimastthalukken und einer Dreimastzedrakke. Da die Reederei Geraucis im Seehandelsgeschäft tätig ist, verwundert es nicht, dass die halbe Flotte aus Potten besteht, die typischen Kornschiffe Brabaks. Die meisten Schiffe wurden entweder in Brabak selbst, oder aber in Grangor hergesellt. Die Schiffe befinden sich meistens auf Fahrt, da man schließlich Geld zu verdienen hat. In letzter hat man sich verstärkt auf die Westküste Aventuriens konzentriert (die Ostküste ist viel zu gefährlich geworden und bringt zu wenig ein), aber auch da pflegt man es, in grösseren Flottenverbänden mit anderen Handelsschiffen zu segeln, da schwarze Galeeren Al’Anfas und zahlreiche Piraten die Meere ums Kap Brabak unsicher machen. Auf jedem Schiff reisen stets eine beachtliche Zahl an gedungenen Seesöldnern mit, zum Schutze natürlich. Interessant wäre vielleicht noch, dass in dem alten Vertrag, dem Familienheiligtum, festgelegt wurde, dass die Reederei und Seehandelsgesellschaft Geraucis verpflichtet ist, im Kriegsfall der brabaker Flotte ein Teil ihrer Schiffe zur Verfügung zu stellen.

Die „Syndiria“

Takelage: II: havenisch 1, havenisch 1 + Sprietsegel
Länge: 26 Schritt, Schiffsraum: 182 Quader, Bewaffnung: 4 mittlere Rotzen (beweglich)
Breite: 7.5 Schritt, Frachtraum: 128 Quader
Tiefgang: 3.4 Schritt, Struktur: 4
Besatzung: 38 M + 25 S Preis: 25000
Beweglichkeit: hoch
Geschwindigkeit:
vor dem Wind: 11 Meilen/Stunde
mit rauem Wind: 16 Meilen/Stunde
am Wind: 5 Meilen/Stunde

Das Flaggschiff der Geraucis Flotte ist gleichzeitig auch das neuste Schiff und lief vor gut 10 Jahren in Grangor vom Stapel. Die Karavelle des Grangorer Hai Typ untersteht dem Befehl des jungen Capitans Don Amirato Geraucis. Der jüngsten Sohn der Matriarchin hat es nicht gerade leicht, da er eine Mannschaft von erfahrenen Seebären anzuführen hat und seine Sporen als Kapitän erst noch verdienen muss. Sollte er sich aber würdig zeigen, das verantwortungsvolle Amt kundig führen zu wissen und seine Mannschaft durch jeden Sturm zu bringen, steht ihm nichts mehr im Wege, auch unter seinen Familienmitgliedern hoch angesehen zu werden.

Als Familienschiff der Geraucis wird es auch als Reisegefährt zu See gebraucht, wenn ein hochrangiges Mitglied der Familie weit Reisen muss. Aus diesen Gründen beherbergt es auch einige sehr schön ausgestatteten, ja richtig luxuriösen Kabinen, allerdings ausschließlich für Familienangehörige. So wird es nur für die wichtigsten Missionen benutzt oder wenn ein besonders wichtiger Flottenverband die Häfen Brabaks verlassen muss, wo es als Flaggschiff die restlichen Schiffe eskortiert. Ansonsten befindet es sich an seiner Anlegestelle im brabaker Hafen, die weißen Segel mit dem Wappen der Familie und der Seehandelsgesellschaft Geraucis, eingerollt.

Die „Sonne von Brabak“

Takelage: III: havenisch 1, havenisch 1, havenisch 1
Länge: 34.8 Schritt, Schiffsraum: 206 Quader, Bewaffnung: 3 leichte und 2 mittlere Rotzen
Breite: 8.1 Schritt, Frachtraum: 141 Quader
Tiefgang: 2.2 Schritt, Struktur: 6
Besatzung: 57 M + 15 S Wert: ca. 15000
Beweglichkeit: niedrig
Geschwindigkeit:
vor dem Wind: 10 Meilen/Stunde
mit rauem Wind: 15 Meilen/Stunde
am Wind: 7 Meilen/Stunde

Diese dreimastige Zedrakke wurde einst, vor knapp 30 Götterläufen, in Tuzak hergestellt und stiess dann durch Umwege zur Flotte der Geraucis. Es handelt sich hierbei nämlich um die einstige „Maraske“, ein maraskanisches Piratenschiff, welches sich zu weit in den Süden vorwagte und dessen Angriff auf einen Handelskonvoi der Geraucis misslang. Seither gehört die Zedrakke, unter neuem Namen natürlich, der Reederei Geraucis an und dient ihr als Eskortenschiff. Auch bei einigen Aufträgen ins freie Maraskan mit etwas heiklerer Fracht wird sie gerne genutzt, da der ehemalige Piratenkapitän Marajian, mittlerweile immerhin 60 Jahre alt, über einen ungeheuer grossen Erfahrungsschatz verfügt und seine Mannschaft bisher noch immer heil nach Hause brachte. Die Zedrakke besitzt drei verschiedene Segel, je nachdem, was für einen Auftrag es gerade hat, denn der Kapitän des Schiffes besitzt auch einen Freibeuterbrief…

Die „Heilige Elida XVI“

Takelage: I: rah 1 mit 2 Toppsegeln + Sprietsegel
Länge: 31.2 Schritt, Schiffsraum: 336 Quader, Bewaffnung: 1 leichte Rotze
Breite: 7.9 Schritt, Frachtraum: 269 Quader
Tiefgang: 4.1 Schritt, Struktur: 10
Besatzung: 28 M + 5 S Preis: ca. 20000
Beweglichkeit: niedrig
Geschwindigkeit:
vor dem Wind: 8 Meilen/Stunde
mit rauem Wind: 9 Meilen/Stunde
am Wind: 1 Meilen/Stunde

Diese Potte ist ein typisches Beispiel für die vielen Kornschiffe, die auf dem Meer der Sieben Winde und dem Perlenmeer fahren. Die „Heilige Elida“ ist unter Kapitän Bukaris Yorindios zwischen Havena und Kunchom unterwegs. Weinkrüge und Korn gehören zu den lasten, die die „Elida“ am häufigsten transportiert. Gelegentlich wird der Salzgeruch des Meeres auch von den scharfen Ausdünstungen von Ziegen oder Schweinen überlagert, wenn lebendes Vieh ins kemsche Khefu unterwegs ist. Das gewagteste Manöver Kapitän Yoridios war bisher der Transport von Konterbande nach Maraskan, der eine Fahrt auf dem offenen Perlenmeer nötig machte und fast zu einer Meuterei geführt hätte. Mit Piraten hat sich Kapitän Yoridios und seine Besatzung allerdings nur selten herumschlagen müssen – Potten gelten allgemein als mindere Beute.

Einige erwähnenswerte Familienmitglieder:

Consuela Luisina Geraucis,
Oberhaupt der Familie Geraucis, Verwalterin des Handelsunternehmen und der Reederei Geraucis, Mitglied der Audienzia.

Die mittlerweile über 60 Götterläufe zählende Matriarchin des Hauses Geraucis ist eine überaus erfolgreiche und gerissene Geschäftsfrau und Politikerin. Um die neun Spann gross mit langem, ergrautem Haar in der typischen Kleidung einer Brabaker Adligen gekleidet, führt sie das Handelsunternehmen mit geschickter Hand und auch in der Audienza zählt ihr Wort etwas. Ihre wichtigste Tat für die Familie war wohl, dass sie die Beziehungen zu den De Cortez vertiefte und einen Spross der Familie durch geschickte Schachzüge in eines der höchsten Kirchenämter Brabaks setzten konnte. Sie ist eine strenge, aber gerechte Frau, die das Geschäften noch von ihrem Vater erlernte und ihre Erfahrungen in verschiedensten Handelszügen sammelte. Sie kontrolliert immer noch selbst, dass das Familienunternehmen nicht zu Grunde geht und erledigt auch den Papierkram, wobei sie allerdings in letzter Zeit immer wieder die wichtigen Entscheidungen ihre Tochter fällen lässt, welche dereinst die Familie Anführen wird. Als Frau von Welt versteht sie es auf dem adligen Parkett nicht auszurutschen, sie ist stets höflich und versucht wirklich, mit allen gut auszukommen. Seit dem Tode ihres Gatten vor knapp 10 Jahren, halten sich in ihrer Nähe immer wieder die verschiedensten Favoriten auf, welcher sie sich allerdings in regelmäßigen Abständen wieder entledigt.

Fiorella Geraucis,
Tochter der Matriarchin und Erbin des Handelsunternehmen der Geraucis.

Mittlerweile hat auch sie die vierzig überschritten. Sie gilt immer noch als kühle und kompetente Geschäftsfrau, welche ganz nach ihrer Mutter zu kommen scheint. Noch immer unverheiratet, lernt die dereinstige Erbin die letzten Kniffe des Handelns und der Führung einer Familie von ihrer Mutter. Sie ist die eigentliche öffentliche Ansprechpartnerin für Leute, die mit der Familie in Kontakt kommen möchten und vertritt die Interessen der Familie auch im Ausland. Bei allen Geschäftsverhandlungen im Ausland schifft sich die knapp 8 einenhalb Spann große, braunhaarige Brabakerin mit den schwarzen Augen selbst ein, um die Verhandlungen zu führen.

Alondro Romero Geraucis,
Admirál der Siebenwind-Flottille.

Der einzige, jüngere Bruder der Matriarchin zählt an die 65 Götterläufe und hat fast sein ganzes Leben in der Marine gedient. Die See ist seine Heimat und der Kampf darauf ihm das Liebste. Vor über vierzig Jahren trat er der Marine als Navigator bei und mittlerweile zählt er als Admirál der Siebenwind-Flottille, zu den wichtigsten und höchsten Offizieren der brabakischen Marine. Außerdem wurde er seit seiner Hochzeit mit der Cousine des Patriarchen der De Cortez mit der Verwaltung des Familiengutes Mara beauftragt, was ihm ein hübsches, kleines Landhaus für seine Familie bescherte. Diese Ehe wurde einst vor 15 Götterläufen geschlossen, damit die Familien stärker aneinander gebunden wurden. Die beiden Eheleute, die sich einst dem Urteil ihrer Familienoberhäupter beugen mussten und eine rein politische Heirat eingingen, haben sich im Verlauf der Jahre lieben und schätzen gelernt. Seine Frau, Cosia Litetia de Cortez, Leiterin der Abteilung für “Versorgung und Logistik” in der Armeeverwaltung, gebar ihm noch kein Kind, und da auch sie die vierzig schon deutlich überschritten hat, wird sie Tsa wohl kaum mehr segnen. Allerdings brachte sich ein uneheliches Kind mit in die Ehe, Dorion Geraucis der mittlerweile 15 Götterläufe alt ist und von Alondro als Sohn angenommen wurde und nun ganz seinem Adoptivvater nacheifert und in der Brabaker „Schule für Nautik und Seefahrt“ studiert. Aus seiner ersten Ehe (die Frau starb bei der Geburt des Kindes) hat er einen Sohn, den inzwischen 35jährigen Diago Geraucis, welcher sich als Maler und Künstler einen geachteten Ruf erarbeitet hat.

Amirato Geraucis,
Capitan der “Syndiria”. Der 29jährige Sohn der Matriarchin ist noch ein recht unbeschriebenes Blatt. Allerdings obliegt ihm jetzt schon die große Verantwortung, als Capitan der “Syndiria”, dem Flaggschiff der Reederei und Handelsunternehmen sowie der Familie, ein Schiff und seine Besatzung zu führen. In seiner Freizeit übt er sich hartnäckig im Fechten (er hat sogar einen vinsalter Fechtlehrer nach Brabak kommen lassen um jederzeit üben zu können), da er fest vor hat, eine Schmach, die ihm vor einigen Jahren im Lieblichen Feld widerfuhr, zu rächen.

Orelio Hagenayo Geraucis,
Supremo (Oberst) in der königlichen Armee und Kastellan der königlichen Festung „Castello de Nagra“.

Der Sohn des verstorbenen Onkels der Matriarchin galt lange Zeit als verschollen bzw. als gar nicht existent, bis er vor einigen Götterläufen überraschend auftauchte und sein Erbe antrat. Die Familie nahm ihn auf, als ob er nie weg gewesen wäre, allerdings versucht er sich so gut wie möglich, sich aus jeglicher Familienpolitik herauszuhalten, was ihm bisher mehr oder weniger gelang. Innerhalb machte er aufgrund seiner guten Herkunft und seiner taktischen Kenntnisse (aus Söldnerzeiten auf Waldinseln) schnell Karriere und ist heute bis zum Supremo und Kastellan der Stadtfestung von Nagra aufgestiegen.

Amanda Geraucis,
Geweihte des Efferd, „Rechte Hand“ des Meisters der Brandung.

Im Jahre 998 BF hallte ein markterschütternder Schrei eines Neugeborenen an den Wänden des Anwesens der Familie Geraucis, „Meeresblick“ wider. Das kleine, zierliche Kind erhielt den Namen Amanda Jolanda Geraucis und wurde als Tochter von Jolanda Geraucis, dem Oberhaupt der Grandenfamilie, geboren. Ihr Vater allerdings ist unbekannt, allerdings munkelt man, der Meister der Brandung höchst selbst wäre ihr Vater. Denn vom ersten Augenblick an, an dem sie geboren wurde, stand ihr Schicksal fest. Als zweites Kind der Matriarchin wurde beschlossen, sie so schnell wie möglich in die Efferdschule zu schicken, um die freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Kirche und der Familie zu bestärken.
So absolvierte sie ihr Noviziat im Brabaker Tempel und wurde kurz vor ihrer Weihe zur Priesterin vom Meiter der Brandung als persönliche Novizin empfangen. Danach empfing sie die Priesterweihe im Tempel zu Brabak und avancierte dank ihrer leidenschaftlichen Predigten und Gemüter sehr schnell zu einer angesehenen Persönlichkeit innerhalb der Kirche. Allerdings verlor sie nie die Interessen ihrer Familie aus den Augen.
Nachdem sie einige Missionen im Hinterland Brabaks absolvierte und mit Hilfe des Delphinordens einen kleine Anhängerschaft von Häretikern zerschlug, die den alterwürdigen Mysob in einer pervertierten Form anbeteten, gelang es ihr nach einer heftigen Rede und einigen Streitgesprächen, die Anhängerschaft des Efferd im Brabaker Tempel auf ihre Seite zu ziehen. Sie hatte ihre Führungsqualitäten und Fähigkeiten als Priesterin des alten Gottes mehr als bestätigt und alle Erwartungen ihrer Mutter wurden übertroffen, als sie der Meister der Brandung, stark überlastet wie immer, zu seiner Stellvertreterin ernannte.

Seit knapp 8 Jahren hat die junge 33 jährige dieses Amt inne und übt es bisher zur absoluten Zufriedenheit des Meister der Brandung aus. Sie gilt als erste Ansprechpartnerin bei weniger wichtigen Kirchenbelangen und leitet alles gegebenenfalls dem Meister der Brandung weiter. Unter der Geweihtenschaft Brabaks ist sie als fröhliche und selbstbewusste junge Frau bekannt, die allerdings sehr schnell ihre Laune ändern kann und sich nicht beherrscht, ganz wie es ihr Gott vorschreibt. Auch wenn sie die Liebe zur See mit allen Geweihten ihrer Kirche teilt, gehört ihr Herz eher den Flüssen und kleinen Seen Brabaks. Wie alle Geraucis steht sie treu und loyal zu ihrer Familie, und es mag gar nicht so zufällig erscheinen, dass die Geraucis seit langer Zeit den Seehandel fest in ihrer Hand haben und immer noch gut mit der Kirche des alten Gottes zusammenarbeiten.

Amanda ist eine eher kleine, zierliche Person von ca. 8 Spann Größe. Sie trägt schulterlanges, offenes blondes Haar, in welches sie ab und zu, wenn sie gerade Lust hat, Seeschmuck hinein flechtet. Ihr weich geschnittenes Gesicht verleiht ihr ein sehr zerbrechliches und hilfloses Aussehen, doch können sich in ihrer glatten Stirn Zornesfalten einnisten, so plötzlich wie ihr Lachen abbricht.
Meeresblaue Augen funkeln wie kleine Kristalle in ihren Höhlen. Ihr kleiner Schmollmund wird von rosigen Lippen getragen, hinter denen sich blitzend weisse Zähne verbergen.
Sie kleidet sich stets in der üblichen Tracht der Efferdgeweihtenschaft, um ihre Stirn ein Stirnband aus Blutrochenhaut gewunden und um ihre Arme Manschetten aus dem gleichen Material, als Zeichen ihrer Würde.
Was sie nicht weiß ist, dass ihre Mutter, die Matriarchin der Geraucis, nach einem geeigneten Mann für sie Ausschau hält. Man munkelt allgemein, dass sie ein Augen auf den Ordensmeister des Delphinordens geworfen hätte, allerdings wurde dieses Gerücht von beiden Seiten her nie bestätigt.

Diago Geraucis,
königlicher Hofmaler.

Der hübsche, braungebrannte Südländer, gehört schon im Alter von 35 Götterläufen, zu den talentiertesten und bekanntesten Malern des Südens. Der Spross von Admirál Alondro Geraucis, wuchs im Horasreich auf. In Kuslik entdeckte ihn ein Hesindepriester und dort lehrte er auch die Kunst der Malerei. Denn Diago beherrscht weder das Verhandeln und Geschäfte schließen, noch das Kämpfen. Doch im Umgang mit Pinsel und Farbe gehört er zu den Besten. Im kleinen Königreich Brabak gehört es fast zu Pflicht eines jedes Granden der etwas auf sich hält, einen (mehr oder weiniger) echten “Diago G.” zu besitzen. Seine Kunst verhalf ihm auch zu der Anstellung als königlicher Hofmaler, wobei ihn diese Arbeit längstens nicht ausfüllt und so malt er für jeden, den ihn entsprechend bezahlt. Auch Sonderwünsche hört er gerne, sofern sie eine echte Herausforderung für sein Können darstellen. Außerhalb Brabaks spricht sich sein Talent und Ruf langsam um und im Horasreich, wie auch in Almada, gilt er als Geheimtipp. Er ist sehr experimentierfreudig und hat auch schon einige Skulpturen und andere Kunstwerke erschaffen, die eigentlich nichts mit Malerei zu tun haben. Seine größten Werke sind wohl der Mosaiksteinboden in der Villa “Seeblick” der Geraucis und die Deckenfreske des königlichen Festsaales, ein Gebilde, dass die Geschichte Brabaks in Bildern widerspiegelt und einen Götterlauf bis zur Fertigstellung benötigte.
Diago ist ganz der Künstler, stets ein wenig verträumt und alles aus der Sicht eines Artisten betrachtend, der aus allem ein Kunstwerk erschaffen möchte. Er gilt allgemein ein wenig als schwarzes Schaf der Familie, da er wenige Tugenden der Geraucis in sich vereint

Orginaltext von Elias Moussa und Roman-Tassilo Huber

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— Roman-Tassilo | Erstellt am 03/12/2007 14:57 Uhr


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