Das Gesellschaftsgefüge in Brabak


Der Aufbau der Bevölkerung in Brabak gleicht einer Pyramide mit breiter Unterschichts-Basis und einer kleinen Spitze aus einer Elite von Großgrundbesitzenden Familien. Die einzelnen Schichten dieser Pyramide sollen hier einmal näher beleuchtet werden.

Die Schuldknechte

(ca. 40% der Bevölkerung)

Es gibt viele Gründe sich in Schuldknechtschaft begeben zu müssen: Schlechte Ernten, Naturkatastrophen, persönliche Unglücke, höhere Gewalt, Selbstverschulden etc. Eines jedoch vereint alle diese unglückseligen Schuldner: die missliche Lage an den Schuldherren gebunden zu sein, bis die Schuld abgetragen ist. Dies jedoch gelingt den wenigsten unter ihnen, weit häufiger muss die immer weiter wachsende Schuld bis in die nächste Generation vererbt werden. So kommt es, dass sehr viele Schuldknechte bereits in die Schuldknechtschaft hineingeboren werden.

Doch ist der Schuldknecht bei weitem kein Sklave, kann er sich doch (zumindest theoretisch) jederzeit seiner Schuld entledigen und zum Freien werden. Außerdem kann er frei heiraten und Waffen bis 1 Spann Länge tragen. Fortziehen darf er allerdings nur mit der Erlaubnis seines Schuldherren. Jedoch sei hier nicht verschwiegen, dass der Großteil der Schuldknechte in bitterer Armut lebt und oftmals nicht mal seine Familie ernähren kann, geschweige denn einen Teil der Schuld zurückzahlen.

Die Freien

(ca. 40% der Bevölkerung)

Die Freien stellen neben den Schuldknechten den zweiten großen Teil der Bevölkerung, der ebenfalls häufig in in bitterer Armut lebt. Jedoch stehen sie nicht wie die Schuldknechte in der Schuld eines reichen Grundbesitzers oder Geldverleihers und haben häufig sogar eigenes Land, dass sie mit ihren Familien bestellen.

Dieses Land stammt in der Regel aus einer irgendwann vom König angeordneten Landnahme oder wurde über Mittelsmänner erworben, denn die Freien können selbst kein Land kaufen. Wer kein Land besitzt, oder zu wenig, um die Familie zu ernähren, muss es von einem der Großgrundbesitzer pachten.

Da die Freien keine Bürgerrechte besitzen, können sie nicht vor Gericht ziehen (hier muss ein Vertreter mit Bürgerrechten gefunden werden) und dürfen nur Waffen von einer Länge von höchstens 1 Spann Länge tragen. Außerdem sind ihnen Politische Ämter verwehrt und sie unterliegen der Miliz-Wehrpflicht (Freikaufen kann sich ohnehin kaum ein Freier).

Allerdings können sie jederzeit fortziehen (jedoch nicht in ein anderes Reich) und die Bürgerrechte erlangen (durch Verleihung, Übertragung oder Entrichten der Kopfsteuer).

Die Bürger

(ca. 15 % der Bevölkerung)

Bürger sind in Brabak hauptsächlich Handwerker, Händler, Großbauern oder Soldaten. Sie haben das Recht vor Gericht zu ziehen, Land zu erwerben (wodurch sie auch in den Stand der Grundbesitzer aufsteigen können), Waffen zu tragen und politische Ämter auszuüben (wobei es selten vorkommt, dass sie höhere Ämter als Dorfschulzen, Vögte oder Verwalter innehaben, da die einflussreichen Ämter fast immer von Grundbesitzern oder Granden besetzt werden). Sie unterliegen wie dei freien der Miliz-Wehrpflicht, sofern sie sich nicht freikaufen können oder wollen (in der Miliz stellen sie oftmals die Unteroffiziere, da sie sich meist sogar richtige Rüstungen und Waffen leisten können). Vorraussetzung zum Erlangen der Bürgerrechte ist die Befähigung, die allgemeine Kopfsteuer und wenn zutreffend die Landbesitzsteuer zu entrichten.

Grundbesitzer

(alle Propietario-Familien des Königreichs, weniger als 5%)

Grundbesitz spielt schon seit den frühen Tagen der Besiedelung Brabaks eine Rolle, als die ersten Kolonisten dem Urwald ihre Parzellen abtrotzten, um mit dem gewonnenen Land ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Eine kleine Gruppe dieser frühen Grundbesitzer war dabei besonders erfolgreich, und so bildete sich eine erste Großgrundbesitzerschicht aus, deren wohlhabende Mitglieder immer mehr Land und damit Macht und Reichtum auf sich vereinen konnten.

Lange Jahre, bis zum Verbot im Jahre 907 BF, praktizierte diese Schicht auch ohne Zögern Sklaverei, um die eigenen Plantagen und Güter möglichst effizient zu bewirtschaften. Diese Rolle übernehmen heute häufig Schuldknechte oder schlechtbezahlte Tagelöhner, die auf das Geld zum Überleben angewiesen sind. Eine zweite, weniger aufwändige Möglichkeit Geld zu verdienen ist das Verpachten von Land an Bauern.

Durch ihren großen Landbesitz und den damit verbundenen Einfluss stellen die Propietarios die herrschende Schicht im Königreich. Sie besetzen Posten in der Verwaltung, der Armee und in den Kirchen, und versuchen dabei den Einfluss ihrer eigenen Familie immer weiter auszubauen.

Die ‘Großen Familien Brabaks’

Als ‘Große Familie Brabaks’ zu gelten ist ein besonderer, vom König verliehener Ehrentitel, der lediglich den sieben mächtigsten Familien im Königreich zusteht: Den de Sylphur, den Charazzar, den Hammerfaust, den Geraucis, den Bocadilio, den Zeforika und den du Berilis.

Diese Familien, häufig auch nach al’anfaner Sprachgebauch als Grandenfamilien bezeichnet, sind es, die in Brabak die eigentliche Macht in Händen halten. Gestützt durch ihre jeweiligen Geschäftsfelder, ihre Sitze in der Audienzia und eine Anzahl loyaler kleinerer Familien bestimmen sie die Hohe Politik Brabaks.

Doch ganz genau betrachtet sind auch die Grandenfamilien nur sehr mächtige und priviligierte Propietario-Familien.

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— Sebastian | Erstellt am 12/16/2006 16:09 Uhr


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