Kirchen, Götzen, Wanderprediger


In Brabak werden neben den meisten der Zwölfe auch einige seltene und teilweise nur auf Brabak beschränkte Götter verehrt. Diese sollen im Folgenden aufgezählt und erläutert werden. Die Reihenfolge orientiert sich dabei grob an der Zahl der Gläubigen.

Zwölfgöttliche Kulte

Efferd

Dem Herren des Wassers kommt in Brabak eine besondere Bedeutung zu, lebt das Land doch vom Seehandel. So ist es nicht verwunderlich wenn viele Leute die hier Handel treiben nicht nur Phex sondern auch ihm regelmäßig opfern, von den Seeleuten ganz zu schweigen. Aber auch wer nicht in der Nähe der Küste lebt kann die Nähe des Unergründlichen spüren: In den großen Flüssen und Seen vermag man seine Präsenz zu erahnen, und in manchen Monden könnte man meinen dass er es allzu gut mit dem Königreich meint, dann nämlich wenn das Wasser in der Regenzeit in großen Tropfen vom Himmel prasselt.
Eine der wichtigsten brabaker Nationalheiligen ist die Efferdgeweihte Elida von Salza. Sie war es, die während der Namenlosen Tage 154 v. BF. vier Kornschiffe durch heftige Stürme sicher in den Hafen der Stadt am Kap führte und somit eine drohende Hungersnot abwandte.

Das Oberhaupt der brabaker Efferdkirche ist der Meister der Brandung des Südmeers Emmeran Tralloper, der weit entfernt von seiner eigentlichen Heimat die Geschicke der südaventurischen Efferd-Kirche lenkt. Ihm unterstehen unter anderem die Tempel in Brabak und Plesse, sowie das Kloster in Ranak.

Phex

In einem Land das vom Handel lebt ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Göttliche Fuchs nach Efferd die zweitgrößte Anhängerschaft hat. Jedoch rekrutiert er seine Gläubigen nicht nur aus der Gruppe der Händler. Da ein sehr großer Teil der Bevölkerung in Armut lebt, muss sich vor allem die Stadtbevölkerung um einen “Zuverdienst” bemühen, der häufig aus der Not heraus weniger legaler Natur ist. Die Armen träumen jedoch auch auf ehrbareren Wege zum großen Geld zu gelangen und so ist es nicht verwunderlich das auch das Glückspiel großen Zuspruch hat und um die Gunst des Fuchses für eben dieses geworben wird.

Orelio P. M. Kalanduez ist der Vogtvikar in Brabak. Sein Tempel ist einziger wirklich großer Tempel des Fuchses im Königreich bekannt, auch wenn man in Brabak wie vielerorts von der Existenz eines zweiten, geheimen Tempels munkelt.

Boron

Der Gott des Todes und des Schlafs ist der dritte der wichtigen Gottheiten in Brabak . Die Boronkirche im Königreich gehört nominell dem Puniner Ritus an, schon aus politischen Gründen, um sich von Al’Anfa zu distanzieren. Aber dennoch gibt es eine kleine Gemeinde, beispielsweise im Tempel des Ramon Verques in Shâw’lyn, die dem Al’Anfaner Vorbild folgt. Auch bei den Gläubigen des Puniner Ritus ist festzustellen, dass sie im Gegensatz zu der allgemeinen Einstellung der Puniner Rabenkirche das Rauschkraut nicht grundsätzlich ablehnen, sondern vielerorts dessen erhebende Qualitäten sehr schätzen. Es liegt gar eine Sondergenehmigung de Raben von Punin vor, die der brabaker Boronskirche den Gebrauch eben dieser Substanzen bis zu einem gewissen Grad in den Liturgien gestattet.

Den Tempel in Brabak leitet die Hüterin des Raben, Barla Orokand. Neben dem großen Tempel gibt es noch ein Kloster in Brabakien.

Peraine

In einem Land in dem nur bedingt gute Ernten zu erwarten sind und auch die Umwelt das Entstehen von Krankheiten begünstigt, findet auch Peraine eine relativ große Anhängerschaft.

Die Kirche ist in Novo Brabakia und Vinay mit je einem bedeutenden Tempel und einem Kloster in Tucacas vertreten. Das Oberhaupt der brabaker Perainekirche ist der Hüter der Saat Vater Barnabas, der zugleich der Tempelvorsteher in Novo Brabakia ist.

Rahja

Auch Rahja findet in Brabak einen großen Zuspruch. Ihr zu Ehren findet alljährlich im gesamten Süden der Rahjanal statt, welcher das ganze Königreich in ein buntes Treiben stürzt. Auch sonst schenkt sie sowohl der reichen Oberschicht, als auch der armen Bevölkerung die unerschütterliche Lebensfreude, für die der Süden allgemein bekannt ist.

Der Göttin wurde in der Stadt Brabak ein großer Tempel errichtet, dem die Gastgeberin der Freude Natalia DuBerilis vorsteht.

Travia

Da in Brabak vieles von den traditionellen Familienbanden abhängt und selbst die Mächtigen ihre Macht nicht unbedingt auf persönliche Verdienste, sondern auf die Macht ihrer Familie aufbauen, ist es auch nicht erstaunlich, dass auch Travia, die Göttin ders Herdfeuers, der Gastfreundschaft und auch der Familie in Brabak starken Zuspruch findet.

Ihr Haupttempel in Brabak ist in Shatanay zu finden. Er wird von Mutter Ragnid Hammerfaust geleitet.

Swafnir

Als neue Heimat der Thorwalersippe der Hammerfaust findet der Göttliche Wal auch so weit im Süden seine treuen Gläubigen. Diese finden sich genau dort wo die Thorwaler sesshaft geworden sind, also in den Provinzen Vinay und Sundsvall sowie in der Stadt Brabak selbst. Wobei letztgenannter Ort nur einen Familienschrein der Hammerfaust vorweisen kann.

Das Zentrum der Swafnirkirche in Brabak ist der Tempel in Vinay, dem Askir Swafnirson Hammerfaust vorsteht.

Kor

Brabak ist ein Land, dessen Wehrfähigkeit zu sehr großen Teilen auf Söldner aufbaut. Diese finden ihre Gottheit zum größten Teil in Kor. Auch eine der mächtigen Familien, die De Cortéz zählt zu seinen Anhängern.

Im Machtgebiet eben dieser Familie liegt auch der Hauptsitz der brabaker Kirche des Mantikor, der Tempel von Coro. Diesen leitet der Großmeister der “Bruderschaft des Blutroten Panthers” Nazir da Silva.

Hesinde

Die Kirche der Hesinde ist Brabak ebenso vertreten. Für das Wissen bildet das Königreich einen sehr fruchtbaren Nährboden, da es hier nicht durch die Restriktionen der Obrigkeit oder der Praioskirche eingeschränkt wird. So sind die Zwölfgöttergläubigen Gelehrten häufig diejenigen, die die Gläubigen der Hesinde stellen. Besonders auch in H’Rabaal wird Hesinde verehrt, wobei der dortige Kult sehr stark in Richtung des H’Szint Kultes tendiert.

Besonders erwähnenswert ist der Hesindetempel zu H’Rabaal der in einen der berühmten Riesenschildkrötenpanzer gebaut wurde. Er wird vom Hohen Lehrmeister Hesdano Caralas geleitet und widmet sich vor allem der Erforschung der Überreste der Achazhochkultur rund um H’Rabaal.

Rondra

Auch Rondra findet ihre Verehrer, sei es unter den Kriegern oder aber unter jenen die sie immer wieder mit ihren Blitzen, manchmal gar mit einem Rondrikan beeindruckt. Die brabaker Rondrageweihten gehören, wie könnte es im liberalen Süden anders sein, häufig den Salutaristen an, was heisst, dass sie den Einsatz von Kampfmagie als Ausgleich mangelnder Körperkraft durch Geisteskraft akzeptieren und ihn durchaus als rondrianisch gelten lassen.
Neben dem Haupttempel in Chutal, den Schwertbruder Endron Löwenpranke leitet, gibt es noch eine Pilgerstätte in Sangreleona. Gab es dort einst wirklich ein Wunder mit der Rondrastatue im dortigen Schrein, so haben findige Rondrageweihte es zu einer Geldquelle im Kampf gegen Al’Anfa gemacht, indem sie nun das Blut vom Schwert der Göttin tropfen lassen.

Ingrimm

Die Anhängerschaft des Ingrimm in Brabak lässt sich durch die Metallvorkommen in den Gebirgen des Königreichs erklären. Aber nicht nur die hart arbeitenden Bergleute beten zu ihm, sondern auch die Handwerker in den Städten Brabaks.

Der Meister der Esse, Brilluck, Sohn des Brillack, der den Haupttempel in Mindroh leitet ist außerdem einer der wenigen Angroschim im Königreich.

Tsa

In einer Landschaft in der es teilweise vor Leben nur so wuselt ist erstaunt es den Reisenden nicht, dass auch die Göttin Tsa ihre Anhänger hat. Die Kirche folgt je nach Region in Brabak eine unterschiedliche Ausprägung in ihren Liturgien. So erinnern diese in der h’rabaaler Gegend einen Kundigen stark an die Rituale die die Achaz für Zsah zelebrieren.

Da die Kirche der Tsa feste Hierarchiestrukturen ablehnt gibt es keinen wirklichen Obersten Tsa-Geweihten, jedoch wählt ein Konvent alljährlich die Tempelvorsteher, die die Tempel verwalten sollen. Sobald die Tsa-Kirche als Interessengruppe auftritt – was selten genug geschieht – wird sie jedoch vom Vertrauten der Eidechse, der mit der Pflege des Tempels in Narranoia betraut ist, vertreten. Diesen Posten hatte in den letzten Götterläufen Jaime di Hâyconnossàra inne.

Nandus

Auch der Sohn des Phex und der Hesinde hat einen Tempel in Brabak. Dies ist schon eine Besonderheit, wenn man bedenkt, dass es in ganz Aventurien zur Zeit genau drei Nandustempel gibt.

Das Oberhaupt des Nandustempels in der Stadt Brabak ist aber eines der weniger bekannten Kirchenoberhäupter. Der alte Mann wird oft für senil gehalten, doch wer Bruder Lyleïcon di Phrÿgoros genauer kennt weiss, das dies ein Irrglaube ist.

Aves

Auch Aves ist in Brabak, einem Land in dem es auch Glücksritter (Questadores) und viele andere Reisende gibt, vertreten. Es gibt keinen festen Tempel des Gottes, allein ein alter Eremit Alveros Miscorano ist ein Zugvogel mit einer bronzenen Flöte, der aber innerhalb der Grenzen des Königreiches bleibt.

Weitere Kulte

Neben diesen Kirchen des Zwölfgötterkultes gibt es noch einige weitere Glaubensgemeinschaften im Königreich Brabak, das ja bekanntlich für allerhand Freidenker offen ist. Diese sind allerdings teilweise sehr wohl von den Zwölfgötterkulten inspiriert. Im Folgenden soll eine Auswahl dieser Kulte vorgestellt werden.

H’Ranngarim

Die Größte nicht Zwölfgöttliche Glaubensgemeinschaft ist die derjenigen, die an die Achaz-Götter glauben. Die Zahl der Gläubigen übersteigt sogar die derjenigen in Brabak, die Rahja als ihre Hauptgottheit ansehen. Die Anhänger sind zum größten Teil Achaz. Menschen, die sich diesem Pantheon nahe fühlen, bekennen sich offiziell eher zu Hesinde und Tsa und sind in diesen Kirchen für die H’Szint und Zsah änhliche Lesart verantwortlich.

Der H’Ranngarim-Kult hat einen Götterrat der in H’Rabaal tagt und dessen Vorsitz der alte echsische Kha-Geweihte H’Tzezz’Ssar innehat.

Mojaria

Die Mehrjungfrau, die nach ihren Anhängern eine Tochter Efferds mit einer Sterblichen ist, wird vor allen in kleinen Fischerdörfern vor der Küste um einen reichen Fang, Schutz vor dem Ertrinken oder als sanfte Vermittlerin zu ihrem launischen Vater angerufen.

Dieser Glaube besitzt keinen Haupttempel, sondern nur eine kleine wandernde Geweihtenschaft, deren Oberhaupt Carimina Tiamartin, die Hohe Botin der Mojaria ist.

Moruru

In den Sümpfen des Mysob hat sich eine weitere Gottheit etabliert. Zahlreiche Wegschreine sind an den Pfaden aufgestellt um den Herrn der Irrlichter gnädig zu stimmen.

Geweihte gibt es keine vielmehr werden die Opfergaben, wenn sie auf dem Schrein der Göttin geweiht wurden in ein Sumpfloch geworfen. Wenn man den Sumpfgott um Rat fragen möchte wendet man sich an die Weisen Frauen und Männer, die in Trance mit seiner Stimme sprechen.

Licht und Dunkel

Dieser Kult vertritt die Auffassung, dass der Lauf der Welt einzig eine Folge des Wechselspiels von Licht und Dunkel ist.

Der Kult dessen Tempel in der Stadt Brabak liegt hat nur zwei Geweihte, deren Namen jedoch unbekannt sind, den Sohn des Lichts und den Sohn der Dunkelheit. Beide müssen aber ob der Ähnlichkeit nicht nur rituell Geschwister sein.

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— Matthias | Erstellt am 11/19/2006 15:42 Uhr


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