Die Außenpolitischen Beziehungen des Königreichs Brabak


Das Káhet ni Kemi

Die einstigen Erzfeinde können heute als starke Verbündete gelten, da der ständige Kampf wider Al’Anfa die beiden Königreiche zusammengeschweißt hat. Durch die Goldene Allianz mit dem Horasreich, Sylla und Ghurenia, sowie den Traviabund des Kronprinzen Peleiston mit Kemikönigin Ela ist dieses Bündnis nur stärker geworden. Diese Verbindung mag die beiden Reiche auch schützen, wenn dereinst die Pestbeule des Süden sich daran machen sollte, die beiden (in ihren Augen) abtrünnigen Provinzen zurückzuerobern. Auch wenn dieser Moment fern erscheint… Al’Anfa ruht nicht!

Zwischen Khefu und Brabak herrscht ein intensiver, freundschaftlicher Kontakt, sowohl auf wirtschaftlicher als auch auf politischer Ebene. Für Zündstoff zwischen den Beiden sorgen allerdings noch immer auf der einen Seite die orthodoxe Boronkirche im Káhet, auf der anderen Seite die Abgänger der Dunklen Halle der Geister und die freie Religionsausübung im Königreich Brabak. Zudem gibt es Uneinigkeit über die Erbrechte der zukünftigen Nachkommen des Brabaker Prinzen und der kem’schen Königin.

Das Horasreich

Seit dem Jahre 1017 BF (24 Hal), als der tollkühne Überfall der horasischen Gräfin Mascara auf die al’anfanische Seidenkarawane die Beziehungen zwischen dem Horasreich um dem al’anfaner Imperium noch eisiger werden ließ und von der Pestbeule des Südens eine ernst zunehmende Bedrohung für die horasischen Südmeerkolonien ausging, suchte das Alte Reich verzweifelt nach zuverlässigen Verbündeten aus den Reihen der südländischen Stadtstaaten. Neben dem Dschungelkönigreich der Kemi erwies sich das Königreich Brabak als geeignete Partner und so wurden im Jahre 1019 BF (26 Hal) die ersten diplomatischen Verbindungen geknüpft. Eine Gesandtschaft (bestehend aus Mitgliedern der brabaker Grandenfamilien, angeführt von Flaminio DeSylphur, dem Halbbruder des Königs) des Königs (oder eher der Audienzia) brachen also auf um die Verhandlungen zu führen. Nach langen, zermürbenden Gesprächen, bei denen es immer wieder zu unerwarteten Unterbrechungen kam, gelang es der brabaker Gesandtschaft schließlich (nicht zu letzt wegen der Besonnenheit von Fiorella Geraucis, der Erbin der Reederei und Seehandelsgesellschaft Geraucis), mit den Horasiern einen ersten Vertragsvorschlag über die Beziehungen zwischen dem Alten Reich und Brabak zu erreichen. Dieser Vertrag wurde schließlich kurz nach der Rückkehr der Gesandtschaft von der Audienzia abgelehnt und die Unterzeichnung verhindert. Diese denkwürdige Abstimmung endete mit 6:5 gegen die Unterzeichnung. Dafür stimmten die Familien DeSylphur, Geraucis und Bocadilio, dagegen die Hammerfaust, Charazzar, DuBerilis und Zeforika.

Acht Götterläufe später war die Zeit aber Reif und so wurden unter Vermittlung der Kemi erneut Verhandlungen über ein Bündnis als Widerpart zu Al’Anfa und Mengbilla aufgenommen. Neben dem Horasreich und den Mitgliedern der ursprünglichen Goldenen Allianz von vor 80 Jahren, namentlich Brabak, Kemi und Sylla konnte überraschend sogar das Inselreich von Ghurenia als Bündnispartner gewonnen werden. Feierlich unterzeichnet wurde der Vertrag im Praios 1027 im Königspalast von Sylphur, ein Ereignis, bei dem neben der horasischen Vizekönigin des Südmeers alle Staatsoberhäupter der Mitgliedsreiche anwesend waren.

Da das Vertragswerk neben diversen militärischen Klauseln auch umfangreiche Handelsvereinbarungen beinhaltet, ist seit der Unterzeichnung ein deutlicher Aufschwung in Brabak zu verspüren, der auch den Königlichen Kassen zu Gute kommt. Dank diesen Mehreinnahmen und gewissen “Ausgleichszahlungen” des Horasreiches war es dem Königreich Brabak auch möglich, die Instantsetzungsarbeiten bei Flotte und Hafenbefestigungen voranzutreiben und gar bei der Zeforika-Werft zwei neue Karavellen in Auftrag zu geben, die zu Beginn des Jahres 1030 BF vom Stapel laufen sollen.

Im Zuge des Thronfolgekonfliktes zwischen den beiden Kaiserkindern Timor und Aldara Firdayon hat sich im Horasreich großer Bedarf an politisch uninteressierten und günstigen Söldner entwickelt und so verlassen viele wenig beschäftigte Söldnerhaufen und Glücksritterbanden das Königreich und ziehen ins Liebliche Feld um dort in den Dienst der verschiedenen Kriegsherren zu treten. Besonders viele brabaker Söldner findet man in Grangorien.

Das Haranydad Sylla

Mit der freien Stadt, die früher einmal eine der Hauptstädte der Südprovinz Meridiana war, hat man einen weiteren Verbündeten gegen Al’Anfa gefunden, auch wenn die Freibeuter und Piraten, die in der Stadt zu Hause sind, eher auf eigene Faust operieren.
Durch die Goldene Allianz ist man noch näher zusammengerückt und nicht selten sieht man Syllaner Freibeuter in Brabak und andersherum. Außerdem nutzt die Brabaker Armada oft Sylla als Zwischenhalt auf dem Weg in die Kolonie Port Peleiston, zu deren Schutz die Syllaner Haie schon oft beigetragen haben.

Nur wenige wissen allerdings, dass Brabak (besser gesagt, die Audienzia) daraufhin arbeitet, Sylla auf subtile Art und Weise ganz für sich zu gewinnen. Nämlich, indem sie äußerst freigiebig Kaperbriefe an Freibeuter verteilen, die in Sylla ihren Stützpunkt gefunden haben und sich somit ihre Loyalität und ihr Vertrauen für sich zu gewinnen. Bisher ist man dem gewünschten Resultat aber noch fern, zumal die von den Befürwortern des Kaperwesens erwartete und erhoffte Hochzeit zwischen dem Kronprinzen und der ältesten Tochter der Harani nun aus politischen Gründen aufgegeben wurde (auch wenn man munkelt, dass die Beiden immer noch eine “enge Freundschaft” verbindet).

Die Schwarze Allianz

Die Beziehungen zwischen den beiden Staaten sind sehr schnell geklärt: Es herrscht ein mal mehr, mal weniger heftig geführter Kaperkrieg, und das schon seit bald einem halben Jahrhundert. Im Jahre 944 BF versuchte Al’Anfa, das Königreich Brabak zu unterwerfen. Den darauffolgenden, dreijährigen Krieg um H’Rabaal konnte das unabhängige Königreich zwar mit einem knappen Sieg der “Liga der freien Reiche” in der Seeschlacht von Charypso für sich entscheiden, aber es kam nie zu Friedensverhandlungen. Die Fronten verhärteten sich so von Jahr zu Jahr, das Königreich Brabak hatte viele Verluste zu beklagen (oft durch die Hand Borons). Allein die Tatsache, dass das Königreich seit fast zwei Jahrhunderten seine Unabhängigkeit bewahren konnte zeugt davon, dass sich die Brabaker sehr wohl zu wehren wissen. Es ist nicht abzusehen, wie lange der Krieg noch andauern wird, doch steht die Mehrheit der Familien des Landes hinter dem König (bzw. hinter der Audienzia), und dessen (bzw. deren) Absicht den Krieg noch lange weiter zu führen, wenn auch nicht mehr so hart wie in früheren Zeiten. Man ist davon überzeugt, dass man Al’Anfa noch lange Zeit die Stirn bieten kann, gerade frisch bestärkt durch die Goldene Allianz.

Das Mittelreich (unter Kaiserin Rohaja I.)

Das Neue Reich musste schon einige Male die Widerstandsfähigkeit der Brabaker am eigenen Leib spüren. Einst unter Raul dem Großen in der Provinz Meridiana eingegliedert, gelang es Brabak, sich vor knapp 175 Jahren vom Neuen Reich loszusagen, wie viele andere Städte der Provinz Meridiana auch. Obwohl das Mittelreich vor über 50 Jahren die Übergabe von Trahelien und Hôt-Alem erzwingen konnte, verloren sie diese Besitzungen bald wieder an die unterjochten Kemis, einzig Hôt-Alem ist heute wieder mittelreichisch. Der Anspruch der Brabaker Könige auf Trahelien und Hôt-Alem (König Mizirion III. trägt nominell die Titel Graf von Hôt-Alem und Trahelien) ruht heute allerdings aus nachvollziehbaren Gründen und wird weder betont noch durchgesetzt.

In den letzten Jahren hat das Mittelreich mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, als sich darum zu sorgen würde, was in ihrer einstigen südlichsten Provinz geschieht. Die einzigen Beziehungen, die die beiden Reiche miteinander pflegen, sind rein wirtschaftlichem Ursprungs. Die Hauptstadt des Königreichs ist und bleibt ein überaus wichtiger Umschlagplatz für Südware, dass haben nicht nur die horasischen Handelskompagnien oder Stoerrebrandt bemerkt. Einige mittelreicher Händler wissen sehr wohl, mit was man in Brabak so alles handeln kann. Die freie Meinungsäußerung, die in Brabak praktiziert wird, veranlasste schon einige mittelreichische Querdenker, einen Abstecher in das südliche Königreich zu unternehmen oder sich dort niederzulassen.

Das einzige, das Brabak mit dem Neuen Reich verbindet, ist die Abneigung gegenüber den Al’Anfanern, auch wenn sich das Mittelreich in neuerer Zeit bei den Brabakern mit allzu freundlicher Politik Al’Anfa gegenüber eher unbeliebt gemacht hat. Nach der Abspaltung Almadas wurde der Botschafter Brabaks, Tsadan da Mofrin, nach Punin beordert, so dass nun außer gelegentlichem Handel keinerlei diplomatische Beziehungen mehr zwischen dem Mittelreich Rohajas I. und dem Königreich Brabak bestehen.

Das Mittelreich (unter Kaiser Hal II.)

Nach den Umstürzen der letzten Jahre und den kriegerischen Auseinandersetzungen im zentralen Mittelreich wurde Tsadan da Mofrin (der königliche Botschafter im Mittelreich) nach Punin beordert, wo er der Ausrufung des “Gegenkaisers” Hal II. beiwohnte und dem neuen Kaiser im Auftrag König Mizirions ein Krönungsgeschenk überreichte. So sind die Beziehungen zu Almada in den letzten Jahren stetig besser geworden, nachdem schon so einige Handelsdelegationen die Reise nach Almada gewagt haben und mit immer positiven Ergebnissen zurückkehren konnte. So ist auch der Entschluss des Königs und der Audienzia, den almadansichen “Gegen“kaiser anzuerkennen nachvollziehbar, schließlich ist man in Gareth momentan gerade mi anderen Dingen beschäftigt, als dem Handel mit Südaventurien, während Punin diesem immer noch sehr aufgeschlossen scheint.

Das Königreich Albernia

Diplomatische Beziehungen mit diesem neuen Ableger des Mittelreiches pflegt man eher wenige, der Handel zwischen Brabak und Havena allerdings floriert – dank der Handelsflotte der Familia Geraucis. So sind die Beziehungen von der Zufriedenheit über gute Geschäfte geprägt.

Das Bornland

Mit den Südmeerkolonien des Bornlandes (mit Festum allein hat man so gut wie keinen Kontakt) pflegt man regen Handel, der Konkurrenzkampf ist hart. Man unterstützt sich gegenseitig gegen die Piraten, stellt aber gleichzeitig Freibeuterbriefe aus, um der anderen Seite einen Teil seines Reichtums abzuluchsen. Tiefer werden die Beziehungen zwischen den beiden Reichen vorerst nicht gehen.

Thorwal

Einziger Schnittpunkt zwischen diesen beiden Staaten (Thorwal beansprucht ja erst seit kurzem darauf, ein richtiger Staat zu sein) ist die Tatsache, dass die ehemals Olporter Otta der Hammerfausts in Brabak zu einer der größten und mächtigsten Grandenfamilien aufgestiegen ist und die Lebensweise der Brabaker beeinflusst hat. Die einzigen Kontakte die man untereinander pflegt, sind das gelegentliche aufeinandertreffen der brabaker Flotte und Thorwalerpiraten auf südlicher Kaperfahrt und thorwalscher Händler, die Südwaren erstehen wollen.

Die Schwarzen Lande

Offiziell unterstützt das Königreich Brabak jeden Widerstand und jeden Kampf gegen die Schwarzen Landen (sofern sie nicht zu teuer sind) und verdammt sie ebenso, wie wohl die meisten anderen Reiche Aventuriens. Allein, in einem Staat wie Brabak, in dem es so viele Frei –und Querdenker gibt, ist es kaum verwunderlich, dass es wohl auch einige heimliche Sympathisanten der Heptarchen in Brabak weilen, sowohl unter dem gemeinen Bürger, als auch in der Oberschicht, niederen oder hohem Adel. Auch wenn die Gilde der Schwarzmagier sich ebenfalls dem Streit wider Borbarad und seine Jünger angeschlossen hat, wird überall gemunkelt, dass es innerhalb der Halle der Geister in Brabak sehr wohl Adepten und Magister gibt, die in intensiven Kontakt mit den Schwarzen Landen stehen.

So pflegt man keine Beziehungen mit den eigentlichen Schwarzen Landen (die man bisher nicht als Staaten anerkannt hat), hat aber alle Hände voll zu tun, im eigenen Königreich so etwas wie Ordnung aufrecht zu halten (was durch die Nichtexistenz der Praioskirche natürlich um einiges erschwert wird) und die skrupelloseren Händler davon abzuhalten, mit den verfluchten Landen Handel zu treiben.

Das Shîkanydad von Sinoda

Das wohl wichtigste Bindeglied zwischen dem freien Maraskan und dem Königreich Brabak ist die maraskanische Exilgemeinde, die sich im Königreich angesiedelt hat. Diese etwa 400 Menschen haben immer noch Verwandte und Freunde im Shîkanydad und in den anderen Exilstädten (Al’Anfa, Khunchom, Festum und auch im Kemireich). So ist es nicht verwunderlich, dass der Kontakt – wenn auch lose – immer noch Bestand hat. Außerdem gibt es ja noch die Handelsschiffe der Geraucis, die hin und wieder die gefährliche Reise nach Sinoda antreten um den Bewohnern dringend benötigte Güter zu liefern, gegen klingende Münze, versteht sich.

Das Königreich Nostria

Bis auf gelegentliche Handelsbeziehungen, die im allgemeinen Kornlieferungen nach Brabak umfassen und von den Geraucis abgewickelt werden, gibt es kaum Berührungspunkte zwischen den beiden Staaten. Umso verwunderlicher ist es, dass es ein brabakisches Botschaftsgebäude zu Nostria gibt (mit dem Kontor der Geraucis verbunden), in dem Botschafter Adamo Phexion Geraucis (in Personalunion Kontorleiter der Geraucis) seinen Handelsgeschäften nachgehen kann.

Das Patriarchat Chorhop

Obwohl beide Staaten früher verbündet waren, haben sich die Beziehungen zwischen dem Patriarchen von Chorhop Adlan Zeforika und König Mizirion III. seit der Annäherung Chorhops an Al’Anfa stark verschlechtert. Obwohl noch Handel mit Chorhop getrieben wird gibt es immer öfter Reibereien zwischen der Brabaker Armada und Chorhoper Biremen um die Vorherrschaft in den Gewässern zwischen Mengbilla und Brabak. Trotz der eindeutigen Unterlegenheit der Chorhoper werden diese immer dreister und wagen sich hin und wieder bis vor die Küsten von Tucacas und Sundsvall.

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— Sebastian | Erstellt am 10/27/2006 15:06 Uhr


Kommentare [1]

DeSylphur · Oct 29, 01:11 · #

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